Für verschiedene kosmetische Gesichts- und Ganzkörperbehandlungen kann Radiofrequenz-Energie eingesetzt werden – besonders zur Kollagen-Regeneration und zur Straffung der Haut sorgt die multipolare Radiofrequenz (RF) für gute Ergebnisse.
Kosmetische Problemstellungen sind u.a.:
Doppelkinn
beginnende allgemeine Hauterschlaffung
hängende Wangen
schlaffer Hals
Nasolabialfalten
Knitterfalten
Oberlippenfältchen
Dabei können bereits nach der ersten RF-Behandlung zur Straffung der Gesichtshaut Erfolge verzeichnet werden. Sie beruhen auf dem Kollagen-Shrinking, der direkten Straffung der Kollagenfasern. Die RF-Energie wird zudem eingesetzt bei:
hängende Hautareale, z.B. Oberarme
lokale Fetteinlagerungen, z.B. Hüften, Bauch usw.
Cellulite
Die Grundlagen
Weitere Synonyme für das Verfahren sind Hochfrequenzthermotherapie und Hochfrequenzwellentechnologie.
Dabei hat Radiofrequenz hier wenig mit herkömmlichen Radio- oder Funkwellen zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein Verfahren, bei dem im Gewebe hochfrequenter Strom in durchdringende Wärme transformiert wird. Dieser Eingriff in die molekulare Hautstruktur stimuliert die Neubildung von Fibroblasten, die Verfestigung der Haut sowie die Anregung des Zellstoffwechsels.
Dabei werden als Hochfrequenz (vom Englischen: radio frequenzy; RF) diejenigen Frequenzen bezeichnet, die oberhalb der menschlich hörbaren Schallwellenbereiche liegen. Sie bilden das Pendant zur Niederfrequenz NF.
Zur Generierung eines hochfrequenten Stromflusses im Körpergewebe werden im Grundsatz unterschiedliche Pole benötigt. In Differenz zu mono- und tripolaren Verfahren bedeutet Multipolarität, dass mehrere Pole im stets identischen Abstand zum nächsten auf ein vorher bestimmtes Körperareal appliziert werden.
Dabei sind die verschiedenen Applikatoren unterschiedlich konstruiert – so haben sie zur Anwendung am Körper beispielsweise 6 Pole und zur Therapie im Gesichtsbereich 3 Pole. Der elektrische Strom wechselt dabei etwa 50 Mal in der Sekunde zwischen den Plus- und Minuspolen hin und her – ein volumetrisches Wärmeprofil wird aufgebaut.
Radiofrequenz Behandlungskopf
Wirkungen und Ziele
Durch die Diathermie wird im Körpergewebe Wärme erzeugt. Während die Haut bei einer klassischen Rotlichtbehandlung durch die Infrarotwellen lediglich oberflächlich erwärmt wird, generiert die moderne Diathermie auch eine bedeutende Tiefenwärmewirkung bis hin zur Unterhaut mit ihrem subcutanen Fettgewebe.
Vorteil der RF ist die strikte Fokussierung der Energie im abgegrenzten Behandlungsareal. Zudem benötigt das Verfahren weniger Energie als mono- bi- oder tripolare RF-Systeme, die jeweils unterschiedlich tief in die Hautschichten eindringen.Die Behandlung ist sanft, schmerzfrei, angenehm und sicher. Sie ist nicht invasiv – das Körpergewebe wird nicht angegriffen. Sie wird strukturiert und kontrolliert durchgeführt. Auch der jeweilige Hauttyp spielt keine Rolle.
Die Lebensweise, das Alter und Umwelteinflüsse beeinflussen die Stoffwechselvorgänge der Haut, Erschlaffungen der Haut und Falten sind die Folgen. Kollagen und die Fibrolasten sind u.a. für das straffe, jugendliche Hautbild verantwortlich. Dabei sind Fibrolasten im Bindegewebe vorhandene Zellen, die das Kollagen bilden. Das Kollagen sorgt für eine hohe Festigkeit der sog. extrazellulären Matrix, womit Zwischenräume im Bindegewebe gemeint sind. Kollagen selbst ist als Faserprotein ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes, dessen Festigkeit auf den quer vernetzten Peptidketten beruht – so sorgt es für große Zugfestigkeit bei geringer Elastizität.
Diese Quervernetzungen werden mit zunehmendem Alter immer mehr, das Bindegewebe wird zunehmend brüchig, das Gewebe erschlafft.
Regeneration und Aufbau von Kollagen (Kollagenneogenese)
Einfluss auf die Fettzellen
In der Diathermie werden in tiefen Hautschichten liegende Kollagenfasern gezielt erwärmt. Als Folge ziehen sie sich zusammen, das Gewebe wird bereits nach der ersten Anwendung spürbar straffer. Nachhaltiger sind die Regeneration und der Neuaufbau von hauteigenem Kollagen. Durch die generierte Wärme im Stoffwechsel werden die Fibrolasten zur Produktion neuen Kollagens angeregt.
Die im subcutanen Gewebe liegenden Fettzellen verfügen über einen höheren elektrischen Widerstand als umliegendes Gewebe. Deshalb erhitzen sich die Fettzellen schneller – ein selektives Bearbeiten ist möglich. Dabei unterscheidet sich der Gesichtsbereich mit seinen wenigen Fettzellen eindeutig vom Bauch. Während es kaum hängendes Gewebe an der Stirn gibt, greift die Diathermie im Bauchbereich um ein Vielfaches schneller an.
Das Prinzip: Fettzellen schrumpfen durch die RF-Energie. Der Stoffwechsel kommt auf Touren, die erhöhte Temperatur sorgt für den Abbau von Fettsäuren und die lokalen Fettdepots werden reduziert. Die gestrafften Kollagenfasern wirken Cellulite entgegen.
Die Zyklen
Bestimmte Behandlungszyklen sind ratsam. Während eine Straffung bereits nach der ersten Anwendung feststellbar ist, umfasst der empfehlenswerte Turnus in Abhängigkeit von der Ausdehnung der behandelten Region 5 bis 10 Sitzungen von etwa 20 bis 40 Minuten Dauer. Dabei sollten die ersten 6 Behandlungen im Wochentakt erfolgen, die folgenden vier im monatlichen Abstand. Dadurch ist eine Kontinuität in der Regeneration wertvoller Kollagenfasern gewährleistet.
Die einmalig sichtbaren Sofortergebnisse einer RF-Behandlung dienen einer gezielt kurzfristigen Auffrischung und Straffung der Haut.
Gegenanzeigen
RF-Therapien sind Schönheitsbehandlungen für gesunde, volljährige Personen. In Zweifelsfällen sollte ein Arzt zurate gezogen werden.
Ausschlusskriterien sind:
Schwangerschaft, Stillzeit
Metallische oder elektronische Prothesen, Implantate, Herzschrittmacher, künstliche Organe oder interne Defibrillatoren
Immunschwächekrankheiten (AIDS, HIV)
Blutgerinnungsprobleme, Einnahme von Medikamenten zur Abschwächung der Blutgerinnung
Bluthochdruck
Hitzeunempfindlichkeit
gut- oder bösartige Tumore
verstärkte Narbenbildung
Verbrennungsschäden
Infektionen, Fieber
Hautkrankheiten (u.a. Psoriasis, Neurodermitis)
Zudem sind RF-Behandlungen bei allgemeinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht ratsam. Personen mit implantierten Neurostimulationsgeräten werden von der RF-Therapie ausgeschlossen, um ernsthafte Folgeschäden zu vermeiden. Nicht behandelt werden Körperregionen wie Herz, Augen, Gehirn, Wirbelsäule, Brust, Schilddrüsen, Eierstöcke, Hoden.